Untertürkheim – Stelldichein bei Gospel, Gutsle und Glühwein

Stelldichein bei Gospel, Gutsle und Glühwein

47. Untertürkheimer Weihnachtsmarkt gut besucht – Maultaschen in der Kirche und Musik von der Bühne

Der einsetzende Regen verwässerte gegen 17 Uhr die Bilanz des 47. Untertürkheimer Weihnachtsmarkts zwar etwas – dennoch blickten IHGV-Vorsitzende Stefanie Schwarz, Weihnachtsmarkt-Organisator Michael Walz und Bezirksvorsteherin Dagmar Wenzel positiv auf die ersten sechs Stunden des Traditionsfestes. „Die Besucherinnen und Besucher haben sich über die Vielzahl der Stände und die Vielfalt des Angebots gefreut“, hat die Bezirksvorsteherin in den Gesprächen erfahren. Vereine, Einrichtungen sowie einige Privatpersonen haben die Widdersteinstraße in eine vorweihnachtliche Budenzeile verwandelt, auf dem Leonhard-Schmidt-Platz tummelten sich die Gäste – am besten mit einem Glühwein und einer Wurst oder einem Kassler in der Hand. Sie lauschten dabei den weihnachtlichen Weisen.

Peter Vetter vom Bürgerverein hatte wieder ein unterhaltsames Programm auf der Bühne organisiert. Mit Begeisterung interpretierten junge SchülerInnen weihnachtliche Songs, brachte der stimmgewaltige Gospelchor go4gospel die schwungvollen Botschaften zu Gehör und stimmten der Musikverein und der Posaunenchor auf die Adventszeit ein. Kein Wunder sang, summte oder tanzte der ein oder andere rund um die Konzertbühne mit. Nicht nur die Musik auch der optische Eindruck und die Düfte weckten das Vorweihnachtsgefühl. Die Betreiber hatten ihre Stände liebevoll geschmückt und hatten sich viele Gedanken gemacht, welche Produkte den Weihnachtsmarktgästen gefallen könnte: Herrliche Sterne, weihnachtliche Holzarbeiten, Gestricktes und Gehäkeltes am Stand der katholischen Kirchengemeinde, Adventskränze, Kerzen, Gestecke und Zimmerschmuck. Eine Klasse der Lindenrealschule versuchte mit selbstgestalteten Weihnachtskarten und Teelichtkreationen ihre Schullandheimkasse aufzubessern, SchülerInnen des Wirtemberg-Gymnasiums verkauften Gutsle, Marmelade und Selbstgebasteltes und boten Zuckerwatte an. Dies war nicht der einzige Duft, der durch den Ortskern strömte. Er roch nach gegrillten Würsten und Fleisch, Sauerkraut, Glühwein, Crêpes und Waffeln und dem leckeren Salzkuchen der Landfrauen.

Zur Tradition und um den Beinen nach langem Stehen eine Pause zu gönnen, gehört auch der Besuch in der Stadtkirche. Die fleißigen HelferInnen der evangelischen Kirchengemeinde hatten den Innenraum wieder in Untertürkheims größtes Gasthaus verwandelt. Wer sich nicht bereits auf dem Markt getroffen hatte, konnte dort bei einer heißen Maultaschensuppe, einem Viertele und später bei Kaffee und Kuchen mit Freunden, Bekannten, JahrgängerInnen, Schulkameraden und Nachbarn Neuigkeiten austauschen. „Es ist das letzte, große Stelldichein mit Bekannten im alten Jahr“, sagte ein ehemaliger Vereinsvorstand. Nach einer kurzen Umbaupause läutete die Stadtkirche dann auch den Abschluss des diesjährigen Weihnachtsmarkts ein. Unter Leitung von Pfarrer Martin Hug, der wenige Stunden zuvor noch die Gäste mit Maultaschen bediente, beschloss der ökumenische Gottesdienst Stuttgarts ältesten Stadtbezirks-Weihnachtsmarkt. (Text und Fotos: Mathias Kuhn)