Müllberge rund um die Grabkapelle
Feiernde hinterlassen leere Flaschen und Reste der „Party“ – Sicherheitspersonal beschimpft
Die Grabkapelle auf dem Württemberg gehört sicherlich zu den attraktivsten Sehenswürdigkeiten der Landeshauptstadt. Gerade an den Sommerabenden zieht es viele BesucherInnen auf die Anhöhe überm Neckartal. Ein Sonnenuntergang inmitten der Weinberge, noch dazu am Monument der Liebe gibt es etwas Romantischeres? Doch der spektakuläre Ausblic , genauer das Verhalten der Rücksichtslosen unter den AusflüglerInnen bringt Schattenseiten mit sich: Einige TouristInnen hinterlassen Müll und verhalten sich zudem respektlos gegenüber dem Monument, immerhin auch ein Gotteshaus, gegenüber anderen MitbürgerInnen und selbst gegenüber dem Aufsichtspersonal. Während der regulären Öffnungszeiten sind einige Radfahrende nicht gewillt abzusteigen und nehmen – insbesondere an stark frequentierten Tagen – gefährliche Situationen in Kauf. Zudem wird die historische Anlage zunehmend für Trinkgelage und als Feierlocation genutzt. Die Folge: Müll- und Flaschenberge, laute Musik, Vandalismus sowie stark alkoholisierte Personen am „Denkmal ewiger Liebe“.
Alkoholisierte Gruppen am Monument der Liebe
Manuel Liehr, Geschäftsführer der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg, appelliert daher an alle Besucherinnen und Besucher: „Wir haben momentan mit einer massiven Verschmutzung durch alkoholisierte Gruppen zu kämpfen. Wir wünschen uns einen respektvollen und wertschätzenden Umgang miteinander und mit unseren historischen Monumenten.“ Der Geschäftsführer ergänzt: „Die wertvollen kulturellen Schätze des Landes zu bewahren und für alle zu öffnen, sind zwei unserer wichtigsten Aufgaben. Das ist jedoch nur möglich, wenn sich alle an die vor Ort geltenden Regeln halten.“ Auch Stephan Hurst, Leiter der Schlossverwaltung Ludwigsburg und damit auch zuständig für die Grabkapelle auf dem Württemberg, zeigt sich besorgt: „Unser gewissenhaftes Sicherheitspersonal wurde bereits mehrfach beschimpft und bedrängt, so dass Platzverweise ausgesprochen werden mussten.“
Aggressionen gegen das Sicherheitspersonal
Um den Schutz der Grabkapelle, des Sicherheitspersonals und der Gäste vor Ort weiterhin gewährleisten zu können, reagieren die Staatlichen Schlösser und Gärten ab sofort mit einem verstärkten Sicherheitsaufgebot auf dem Gelände. Stephan Hurst führt aus: „Wir setzen auf das Verständnis unserer Gäste, an der Grabkapelle sollen sich alle wohlfühlen. Dabei hat niemand etwas gegen ein vor Ort konsumiertes Glas Wein oder Sekt. Wenn aber Alkoholika in großen Mengen zum Monument transportiert werden, kann diese Entwicklung nicht im Sinne der Schlossverwaltung Ludwigsburg und der übrigen Besucherinnen und Besucher sein.“ Damit die Gäste ihre Flaschen und andere Hinterlassenschaften entsorgen können, stehen am Eingangstor Müllcontainer bereit. „Wer seinen Müll auch wieder einsammelt, leistet somit einen wichtigen Beitrag zur Sauberkeit der Anlage“, so der Leiter der Schlossverwaltung.
Im Übrigen zeigt sich auf dem Württemberg nur die Spitze des Müllproblems. Spaziergänger und Weingärtner berichten auch von anderen Aussichtspunkten rund um Mönch- und Württemberg von Abfall, Scherben und anderen Hinterlassenschaften von wilden Feten in den Weinbergen.
(Text und Foto: M. Kuhn)