Kronkorkensammlung zugunsten des Kinderhospizes

Kronkorkensammlung zugunsten des Kinderhospizes
Carmen Hadeler vom Untertürkheimer Stüble und HelferInnen spenden 550 Euro – Erlös aus 2,5 Tonnen Metall

Er schützt Getränkeflaschen, bringt zwei Gramm auf die Waage und wird nach dem Öffnen aber meist achtlos weggeworfen: der Kronkorken. Einzeln ist er scheinbar nur Abfall, in der Masse gewinnt er an Wert. „Sie bestehen aus Metall, das man wiederverwerten kann“, erklärt Bauschlosser Toni Coric. Seine Nachbarin, Carmen Hadeler vom Untertürkheimer Stüble, und der Untertürkheimer organisierten kurzerhand eine besondere Spendensammlung.

In Gastronomiebetrieben fallen viele Kronkorken und andere Metallverschlüsse an. „Wenn wir und befreundete Gaststätten diese sammeln, kommt eine größere Menge zusammen, für die wir dann in einem befreundeten Recyclingbetrieb einen stolzen Betrag erhalten“, sagt Coric. Hadeler sprach einige befreundete GastronomInnen an, die alle „spontan von der Idee begeistert waren“, sagt Hadeler. Soti’s Treff in der Großglocknerstraße, der Treff bei Foto in der Augsburger Straße, die Letzte Instanz in der Arlbergstraße und die alte Schmiede in Bad Cannstatt schlossen sich der Aktion an. Vor acht Monaten startete diese. Statt in den Mülleimer oder in den Gelben Sack wanderten die Metallverschlüsse in Sammeltüten. „Es kamen einige Säcke zusammen“, freut sich Coric, der noch anderen Metall“abfall“ dazugab. Der gelernte Bauschlosser bewahrte alles auf und brachte den Wertstoff Mitte Dezember in einen Recyclingbetrieb, den er durch seinen Beruf kennt. Der Erlös war beachtlich: die normalerweise achtlos weggeworfenen Verschlüsse brachten 550 Euro ein. „Und sie werden der Wiederverwertung zugeführt“, sagt Coric.

Den Kronkorken-sammlerInnen war von Beginn an klar: Der Erlös kommt dem Kinderhospiz in der Diemershaldenstraße zugute. „Es ist eine kleine Aufmerksamkeit für Kinder, die leider nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen“, sagt Hadeler. Kurz vor Weihnachten fuhr sie mit Coric zu der wunderbar renovierten Jugendstilvilla oberhalb des Stuttgarter Eugensplatz. In ihr können Kinder und Jugendliche mit einer lebensverkürzenden Erkrankung mit ihren Familien in einer geborgenen und liebevollen Atmosphäre vorübergehend ein zweites Zuhause finden. „Wir bieten neben dem Raum für familiäre Geborgenheit die Möglichkeit für tiefes Verstehen und Austausch zwischen den Familien“, sagt Christine Lingen von der Buchhaltung der Einrichtung. Im Haus befinden sich acht Gästezimmer unterschiedlicher Größe. Jedes Kind erhält dort von dem geschulten Team die passende Pflege. Der Blick richtet sich aber auch auf die Bedürfnisse der Familie. „Für die Pflege und Massagen benötigen wir viel Öle und Naturheilmittel sowie Windeln. Ihre Spende hilft uns diese Mittel zu finanzieren“, bedankte sich Lingen. Die Stippvisite in der Einrichtung bestärkte Coric und Hadeler in ihrem Ansinnen. „Das Hospiz ist eine segensreiche Einrichtung. Wir werden weitersammeln.“ Wer sich an der Aktion beteiligen will, kann sich im Untertürkheimer Stüble in der Großglocknerstraße 18 bei Carmen Hadeler melden oder die Kronkorken abgeben. (Text und Fotos: Mathias Kuhn)