Untertürkheim – Klaus Eggert feiert 75. Geburtstag

Ein Vierteljahrhundert bürgernaher Macher und Mittler
Ehemaliger Bezirksvorsteher Klaus Eggert feiert 75. Geburtstag

Er wohnt noch im Stadtbezirk, macht sich aber bewusst rar: Klaus Eggert. Während seiner Amtszeit war das Gegenteil der Fall. Von 1989 bis 2014 war Eggert der Bezirksvorsteher von Untertürkheim und in dieser Funktion nahezu ständig im Stadtbezirk unterwegs. Wo es Probleme gab, war er zur Stelle, zeigte sich auf Veranstaltungen, nutzte seine Kontakte zur Stadtverwaltung und zog im Hintergrund etliche, wichtige Fäden. Ein Vierteljahrhundert lang lenkte Eggert die Geschicke des Stadtbezirks, ruhig, engagiert, weitblickend, immer ohne seine Person in den Vordergrund zu heben – ein echter Schultes. Am Freitag, 26. Juli 2024, feiert er seinen 75. Geburtstag.

Wer durch Untertürkheim spaziert, entdeckt etliche Spuren, die der Ex-Schultes hinterlassen hat. In den Beginn seiner Amtszeit fiel eine der einschneidendsten Projekte: die Umgestaltung des Karl-Benz-Platzes. Aus dem einstigen von Autos umtosten Verkehrsknoten wurde ein zu jener Zeit attraktiver Bahnhofsvorplatz und Drehscheibe für Öffentlichen Nahverkehr und Fußgänger. Nächster Meilenstein für den Stadtbezirk: Die Ortskernsanierung, bei der sich Eggert nicht nur bei der Modernisierung und Erweiterung des Bezirksrathauses aktiv einbrachte. Es waren aber nicht nur realisierte Großprojekte, die in Erinnerung bleiben. So war er  – auch gegen „seine“ Stadtverwaltung – eine treibende Kraft, als das Stadtbad geschlossen werden sollte. Mit anderen Aktiven gründete er den Förderverein Hallenbad Untertürkheim, der seitdem den Erhalt des Stadtbads sichert. Eggert war ein bürgernaher Macher und Vermittler. Immer loyal gegenüber der Stadtverwaltung im fernen Stuttgarter Rathaus, lagen ihm „sein“ Stadtbezirk und dessen BewohnerInnen am Herzen. Als im Rahmen von Stuttgart 21 eine Brücke übers Lindenschulviertel gezogen werden sollte, brachte er sich – im Hintergrund – bei der damaligen Bürgerbewegung ein. Mit Erfolg: Die Tunnellösung wurde gefunden. Statt über sollen die Züge unterm Neckar „durch Untertürkheim“ rollen. Dank seines diplomatischen Geschicks konnte auch die soziale Gruppenarbeit fortgeführt werden und er – und der Stadtbezirk Untertürkheim – übernahmen auch in Sachen Lebenspartnerschaft gleichgeschlechtlicher Partnerschaften eine Vorreiterrolle. Mehrfach – beispielsweise bei der 800-Jahr-Feier oder beim Aufstellen des Kunstwerks im Kreisverkehr in der Mettinger Straße – ebnete Eggert Vereinen und Einrichtungen den Weg. Beharrlich konnte er dicke Bretter bohren.

Seine Untertürkheimer Laufbahn begann 1971 als stellvertretender Bezirksvorsteher Untertürkheims. Zum 1. Januar 1979 wechselte Eggert als stellvertretender Bezirksvorsteher zum Bezirksamt Mühlhausen, bevor er am 1. Oktober 1989 zum Bezirksvorsteher von Untertürkheim gewählt wurde und wieder ins Bezirksamt Untertürkheim zurückkehrte. Im September 2014 verabschiedete ihn der damalige Oberbürgermeister Fritz Kuhn nach 25 Jahren in diesem Amt und über 40 Jahren Tätigkeit bei der Landeshauptstadt in den Ruhestand. Auch nach seiner Pensionierung ist er mit dem Stadtbezirk verbunden, er hat verschiedene Ehrenmitgliedschaften in Untertürkheimer Vereine und widmet sich seinem besonderen Steckenpferd. Er sammelt Orden und Auszeichnungen und erforscht mit Akribie und Geduld die Biografie und die Verdienste der Geehrten.

Herzlichen Glückwunsch und alles Gute!